1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 05.12.09
Bielefeld (WB/jm). Für Helmut Bußmeyer ist der stark besetzte TuS Wermelskirchen Topfavorit auf den Zweitligaaufstieg. »Wir haben im Augenblick mit uns selber genug zu tun«, schürt der Trainer der TSG Altenhagen-Heepen vor dem Auftritt in der Schwanenhalle (So., 17 Uhr) beim punktgleichen Tabellenzweiten keine unrealistischen Erwartungen.

Wie überaus selbstkritisch die Mannschaft mit ihrem Auftritt gegen Spenge umgegangen ist, erfreute den Pädagogen. »Es lag an uns, dass wir nicht gewonnen haben. Jeder hat ein schönes Bündel von Fehlern mit sich rumgeschleppt. Alle haben gemerkt, dass wir konzentrierter an die Sache rangehen müssen. Im Training war ein gewisser Ansporn zu spüren. Wir haben intensiv und auf den Punkt genau gearbeitet«.

Mit Henrik Ortmann (Zehenbruch) und Tobias Fröbel (Bänderriss im Knie) fallen am Sonntag zwei gewichtige Stützen aus.

Da trifft es sich gut, dass Sebastian Ziemba einen guten Eindruck hinterlassen hat und als Alternative für die halblinke Rückraumposition angesehen werden kann. Sollte Moritz Schneider den Job übernehmen, könnte womöglich Christian Grunow an den Kreis rücken. Oder es tauchen mal zwei Linkshänder im Rückraum auf. So oder so wird die dünne Personaldecke eine Rotation zur Folge haben, die die TSG zur »Wundertüte werden lässt.

»Aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Wir glauben an unsere Chance. Wie wir selbst gespürt haben, ist vieles eine Frage der Tagesform. Niemand in dieser Liga ist unschlagbar«. Helmut Bußmeyer betont: »Wir stehen zurecht in der Tabelle da oben, nicht glücklich. Wir müssen an unsere Chancen glauben, in Wermelskirchen gewinnen zu können«.

Beide Teams weisen 20:6 Zähler auf. In der Vorbereitung war die TSG den Gastgebern klar unterlegen. »Da schien es noch so, als würden in einer anderen Liga spielen. Nach einem kurzen Hänger im Oktober mit Niederlagen gegen Lemgo II und Ibbenbüren hat sich Wermelskirchen wieder gefangen. Das wird ganz schwer«, unkt der TSG-Coach. Nur 346 Gegentore in 13 Spielen sind der Spitzenwert in der Liga.

Zwei Spieler des Gegners, der in acht Jahren sechsmal aufgestiegen ist (von der Kreisklasse bis in die Regionalliga), weisen eine ostwestfälische Vergangenheit auf. Daniel Gerling (LIT Handball Nordhemmern/Mdw.) zieht in der Rückraummitte die Fäden, Linkshänder Thomas spielte beim TuS Spenge und trug im Jahr 2003 zu Zweitligazeiten 16 Mal das Trikot der HSG 02 Bielefeld. Ein besonderes Lob hat Bußmeyer für TuS-Kreisläufer-Neuzugang Robert Heinrichs (HSG Düsseldorf) übrig. »Der könnte noch locker 1. Liga spielen«. Heinrichs war in der Vorwoche beim dürftigen 36:31 über Bayer Dormagen II wegen Leistenproblemen in der zweiten Hälfte geschont worden. Ein Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Liga schaffte Wermelskirchen in der Vorsaison auf Anhieb den dritten Platz und schickt sich jetzt unter Spielertrainer Lars Hepp an, das Ergebnis noch zu toppen.

Die TSG wähnt sich in der Lage, Stolperstein zu sein. »Wir müssen mit Kopf spielen, die freie Situation 'rausspielen, keine halben Sachen erzwingen wollen«, lautet Bußmeyers Vorgabe. Und überhaupt den Ball laufen lassen. »Da wir auf eine eher defensive 6:0-Abwehr treffen, sollten wir beim Passen nicht so gestört werden«.

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