1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 16.11.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Helmut Bußmeyers vielzitierter »goldener November« gewinnt weiter an Glanz. Die TSG Altenhagen-Heepen verteidigte mit einem schwer erkämpften 30:28 (14:16)-Sieg bei LIT Handball Nordhemmern/Mindenerwald den Tabellenthron der Handball-Regionalliga. Auch wenn zum x-ten Mal nicht alles Gold war.

»Ein schöner Auswärtssieg«, strahlte Trainer Helmut Bußmeyer nach einer emotional stressigen Begegnung voller Höhen und Tiefen. Inzwischen spüre er schon fast so etwas wie einen »Tabellenführer-Bonus. Trotz aller Anspannung läuft es bei uns. Wir holen uns aus den Tälern immer wieder aus eigener Kraft 'raus«.

Der OWL-Vergleich entpuppte sich als hartes Stück Arbeit. In der ersten Hälfte lag der Gast letztmalig beim 6:5 vorn. Danach diktierten die »Nordies« zunehmend das Geschehen. Insbesondere der »Halblinke« Jens Wiese vom Bundesligisten TuS N-Lübbecke, mit einem Zweitspielrecht für LIT ausgestattet, bereitete der TSG-Deckung Kopfzerbrechen. Er brachte es auf zwölf Feldtore.

Mehr als den 6:10-Rückstand (18.) ließ der Primus nicht zu und ging mit einem 14:16 in die Kabine. Der Wermutstropfen: Johann-David Starck musste in der ersten Hälfte mit einer Fingerverletzung 'raus und wurde auch nicht mehr eingewechselt. Brauchte er auch nicht, denn Carsten Kappelt zeigte sich an ehemaliger Wirkungsstätte gut aufgelegt.

Nach dem 15:19 sah es wiederum brenzlig aus. Doch nun startete der Spitzenreiter zu einem imposanten 6:0-Zwischenspurt durch und profitierte dabei auch von Eigenfehlern der Hausherren. Christian Grunow sorgte vom Siebenmeterpunkt für den 19:19-Ausgleich, Carsten Kappelt und Henrik Ortmann erhöhten auf 21:19. LIT sollte zu keinem Zeitpunkt mehr in Führung gehen; auch ein Verdienst der TSG-Deckung, die immer stabiler wurde.

Die Freude über das 27:25 nach einem Grunow-Strafwurf und einem Konter des quirligen Jens Limbach währte nur kurz. Sechs Minuten vor Schluss hieß es 27:27, und das Spiel stand auf des Messers Schneide. LIT-Trainer Bert Fuchs durfte sich bestätigt fühlen. Der hatte von seinen »Nordies« im Vorfeld eine »Trotzreaktion« und »Wiedergutmachung für die Katastrophe in Spenge« gefordert. Doch auf ein Happyend wartete er vergebens.

Weil Henrik Ortmann so blitzschnell die 28:27-Führung markierte, kam Helmut Bußmeyer gar nicht erst ins Grübeln. Mit seinem dritten Siebenmeter – Ausbeute: 100 Prozent – markierte Christian Grunow das 29:27, und Tobias Fröbel löste mit dem 30. Treffer kollektiven Jubel bei all jenen aus, die es mit den Bielefeldern hielten.

»Wir haben uns nicht in Einzelaktionen verzettelt, sondern mannschaftlich geschlossen dagegen gehalten. Das hat mir gefallen«, lobte Bußmeyer die Leistung im Team.

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