1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 12.10.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Die Regionalligasaison ist sechs Spieltage alt. Und zum sechsten Mal rang sich Trainer Helmut Bußmeyer nach dem problemlosen 42:31 (21:16)-Heimsieg der TSG Altenhagen-Heepen über das weiterhin punktlose Schlusslicht TSV Bayer Dormagen II den Satz ab: »Wir haben weiter Potenzial nach oben«.

Lediglich in den ersten 20 Minuten (4:4, 7:7, 11:11) konnte die U 23 des Gastes auf Augenhöhe mithalten. Mit einem dreiminütigen Zwischenspurt stellten Tobias Fröbel, Johann-David Starck und Jens Limbach (2) noch vor dem Seitenwechsel die Weichen auf Sieg – 17:12. Dieses Polster baute die TSG auch dank eines reflexstarken Pascal Welge im Kasten (24 Paraden, darunter zwei Siebenmeter), kontinuierlich aus.

»Natürlich kann man einiges wirklich kritisch sehen. Wir hätten das ein oder andere Tor mehr werfen können. Und 31 Gegentreffer gegen diese Mannschaft sind zu viel. Aber wir wollen nicht alles schlecht reden. Freuen wir uns erstmal über 10:2 Punkte«, fasste Trainer Helmut Bußmeyer den Pflichtsieg zusammen. »Wir haben viel Schönes gemacht und ein bisschen die Lethargie aus dem Ferndorf-Spiel weggeschossen«. Spielfreude blitzte oft durch. Mit Szenenapplaus belohnte die Kulisse etwa Fröbels zwei Heber vom Kreis (18:13, 25:18) oder Kappelts finales Kempa-Tor nach Pass von Moritz Schneider.

Die gebeutelten Gäste mussten nicht nur ihre mit einem Zweitspielrecht ausgestatteten Profis Kentin Mahé, Michael Wittig, Bobby Schagen, Max Holst oder Kristian Nippes an die »Erste« abgeben, die zeitlich mit 26:28 in Großwallstadt unterlag; auch Trainer Pascal Mahé (Fortbildung in Frankreich) fehlte in Heepen. »So ist nun mal unsere Philosophie. Damit müssen wir leben. Trotzdem werden wir weiter um jeden Punkt kämpfen. Der Klassenverbleib ist unser Ziel«, ließ Co-Trainer Dr. Ruben Goebel hinterher wissen. Und so wacker trat Dormagens U 23 auch auf.

Die Spieler, individuell bestens ausgebildet, pieksten die TSG bei ihrem Sprung an die Tabellenspitze mit Nadelstichen und ließen die 6:0-Deckung mehrfach alt aussehen. »Der einzige, der in der Abwehr richtig gut steht, ist Moritz Schneider. Er ist gesetzt«, lobte TSG-Torhüter Welge seinen 2,02-Meter-Eckpfeiler, der trotz Fußschmerzen spielte. »Die Absprache passt oft nicht. In der Oberliga hatten wir die beste Abwehr der Klasse. Davon sind wir zurzeit weit entfernt. Das fuchst schon, das ist nicht so super«. Zuschauer Johnny Dähne, den Tractusprobleme im linken Knie zum Aussetzen zwangen, konnte entspannen. »Von der 40. Minute an war's langweilig. Es war ein bisschen so, als hätten wir gegen eine A-Jugend gespielt«.

Weil die TSG lediglich eine Zeitstrafe kassierte (Grunow), setzte Dormagen seine gefürchtete offensive 1:5-Deckung nur kurz ein. »Eigentlich hatten wir in der Pause gesagt, dass wir deren Willen brechen wollten. Dafür hätten wir vorne aber unsere Möglichkeiten konsequenter nutzen und nicht so oft halbhoch werfen müssen«, trauerte Bußmeyer einem Kantersieg hinterher. Die 50-Tore-Marke hätte am Samstag ohne Probleme geknackt werden können.

10:2 Punkte. Da wollte das Dauergrinsen aus den TSG-Gesichtern gar nicht mehr weichen, und der Flachs blühte. »Ohne Johnny läuft's«, rief Henrik Ortmann mit einem Augenzwinkern.

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