1. Herren | WB - (von Jörg Manthey) | 10.10.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Dass die »jungen Wilden« von Dormagens U 23 in ihrem zweiten Regionalligajahr mit fünf Niederlagen einen klassischen Fehlstart hingelegt haben, ist höchstens eine Randnotiz wert. Die Handballer der TSG Altenhagen-Heepen dürfen sich am Samstag (19 Uhr) so oder so auf einen heißen Tanz einstellen. Ungemütlich wird's im Heeper Dom.

Denn die Zweitvertretung des Bundesligisten pflegt »eine ganz fürchterliche Deckung«, wie sich TSG-Trainer Helmut Bußmeyer ausdrückt. Da trifft es sich gut, dass der Soester TV den Bielefeldern beim 42:36 eine halbstündige Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen in Sachen offensiver Abwehr geschenkt hat.

Ähnlich wendig und temporeich geht auch Dormagen zu Werke. Mindestens ein 3:3-System ist die Regel. So will Dormagen Würfe aus der zweiten Reihe verhindern und den Gegner zu Fehlern provozieren. Weil solche Vorgehensweise Kraft kostet, hat das Gästespiel in der Schlussphase oft einen Einbruch erlebt, und die Ernte ist trotz großen Engagements ausgefallen.

»Dormagens Spieler sind alle gut ausgebildet. Die können was am Ball. Haben wir Unterzahl, werden wir an der Mittellinie von fünf Leuten erwartet, und einer passt hinten auf«, weiß Bußmeyer. Ob der Tabellenzweite aus Bielefeld es gelernt hat, die richtigen Mittel gegen eine variable und offensive Verteidigung einzusetzen, wird sich zeigen. Wenigstens spielt Bayer Dormagen I, siegloses Oberhaus-Schlusslicht, zeitgleich in Großwallstadt. Wahrscheinlich werden also Bundesligaprofis wie Kentin Mahé, Michael Wittig, Bobby Schagen, Max Holst oder Kristian Nippes nicht oder höchstens partiell an den Unterbau abgestellt. Das geht auf Kosten der Qualität. Womöglich muss Trainer Pascal Mahé (45), der zuletzt beim AS Monaco wirkte, notgedrungen selber wieder kurzzeitig ins Geschehen eingreifen.

Aber Helmut Bußmeyer blickt mit viel größeren Sorgen auf die Substanz seiner eigenen Mannschaft. Dr. Michael Dickob hat Henrik Ortmann (Knie) zunächst bis Freitagabend Trainingsverbot erteilt. Gut möglich, dass Sebastian Ziemba endlich die ersehnten längeren Spielanteile erhält. Abwehrhüne Moritz Schneider (Fuß) war in der Woche weiter außer Gefecht, ebenso die erkrankten Jens Limbach und Johnny Dähne.

Obgleich zurzeit die Kehrseite des schmalen TSG-Kaders durchschimmert, käme es Helmut Bußmeyer nicht in den Sinn, das Problem so zu händeln wie aktuell Ibbenbüren. Nach der Erwirkung des Zweitspielrechts für Jakob Macke (Ahlener SG) und dem Transfer des lettischen Nationalspielers Arnolds Straume buhlen nun auch zwei weitere lettische Probespieler, Uldis Libergs (Kreisläufer der Nationalmannschaft) und Arvis Laganovskis, um Verträge beim ISV. Der 25-jährige Linkshänder war in der abgelaufenen Saison mit großem Abstand Torschützenkönig der ersten lettischen Liga. »Natürlich halten wir Ausschau nach Leuten. Aber die müssen zu uns passen. Handball ist mehr, Handball ist auch Vereinsleben«, lehnt Bußmeyer eine qualitative Team-Aufwertung mit (teuren) Legionären ab.

Zum nächsten Auswärtsspiel in Schalksmühle am Samstag, 17. Oktober, setzt die TSG einen Fan-Bus ein. Die Fahrtkosten betragen 10 Euro. Abfahrt ist an dem Tag um 16.30 Uhr an der Sporthalle in Heepen. Anmeldungen nimmt Fritz Kölling (Tel. 33 13 78) entgegen, sie sind aber ebenso Samstag beim Heimspiel möglich.

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