1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 05.10.09
Bielefeld (WB/jm). Bloß eine Halbzeit lang konnte Regionalliga-Primus TSG Altenhagen-Heepen beim TuS Ferndorf auf Augenhöhe mithalten. Die erste Punktspielniederlage seit knapp neun Monaten fiel mit 36:43 (16:16) deutlich aus. »Das war ein Spitzenspiel. Wir konnten froh sein, dabei gewesen zu sein«, fasste Helmut Bußmeyer das Spektakel zusammen.

Der Tag fing schon schlecht an: Moritz Schneider musste passen; schmerzhafte Spätfolgen der letzten Aktion im Abschlusstraining, als er mit dem rechten Fuß unglücklich aufkam. »Ich habe zurzeit das Pech gepachtet, konnte die ganze Nacht nicht schlafen, geschweige denn laufen«. Der erkrankte Johann-David Starck kam ebenfalls nicht zum Einsatz.

Nervosität auf beiden Seiten. Die TSG erwischte »die beste Startphase in dieser Saison«, lobte Trainer Bußmeyer. Öttkings Siebenmeter brachten das 4:2 und 6:4. Der Spitzenreiter bestrafte das fehlerbehaftete Spiel des Gegners per Gegenstoß zum 7:4; Daniel Meyers Konter zum möglichen 8:4 verfehlte leider das Ziel.

Nach dem 11:14 läutete Öttking vom Punkt einen feinen Zwischenspurt ein. In doppelter Überzahl glich die TSG auf 14:14 aus, die 16:15-Führung wurde von Ferndorf eine Sekunde vor dem Pausenpfiff noch egalisiert. Die Dincic-Crew kam stärker aus der Kabine und setzte sich auf 18:16 ab. Das sollte schon so etwas wie eine Vorentscheidung bedeuten, denn davon erholte sich die TSG nicht mehr. Bußmeyer: »Ferndorfs Dynamik und Selbstvertrauen wuchsen von Minute zu Minute. Die konnten schießen, wie sie wollten. Wir sind als Sieger nicht mehr in Frage gekommen«. Bei den Bielefeldern mangelte es an der nötigen Geschlossenheit. »Die Flexibilität, das schnelle Reagieren, war nicht da. Keiner hat dem anderen geholfen, die Abwehr nicht den Torhütern«.

Dincics taktische Maßnahme wie schon zu Oberligazeiten, die rechte Seite des Gastes offensiv zu beackern, ging auf. Beim 31:26 nahm Bußmeyer eine Auszeit, konnte die Entwicklung aber nicht unterbrechen. Ferndorf zelebrierte feinsten Tempo-handball. »Wenn wir getroffen haben, kam postwendend das Gegentor. Das war schon demoralisierend«. Marcel Müller und Henrik Ortmann hätten oft falsche Entscheidungen getroffen und »zu früh was versucht«.

So sei Ferndorfs Keeper Rottschäfer mit halbhohen Abschlüssem zum König geschossen worden. In der Sporthalle Stählerwiese feierten sie Karneval, und die Heimmannschaft ließ sich tragen von dieser Atmosphäre. Mit dem finalen Aufbäumen, das nach dem 31:39 und 32:40 wenigstens ein bisschen Ergebniskosmetik brachte, zeigte sich Bußmeyer zufrieden. »Wenn wir uns hätten ganz abschlachten lassen, wäre das dem Spielverlauf nicht gerecht geworden«. Die zweite Hälfte ging mit 20:27 verloren. Nun gelte es, »die richtigen Lehren« aus dem Ergebnis zu ziehen. »36 Tore in Ferndorf sind in Ordnung, 43 Gegentore ein bisschen viel. Doch ein Zerfleischen wäre völlig fehl am Platz«.

Das nächste Spiel: TSG Altenhagen-Heepen – TSV Bayer Dormagen II (Sa., 19 Uhr, Heepen).

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