1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 26.09.09
Bielefeld (WB/jm). Bei einem Arbeitsunfall hat Moritz Schneider sich den linken Daumen geklemmt und dabei eine tiefe Risswunde zugezogen. Die musste im Krankenhaus geklammert werden. Der Kreisläufer und Deckungshüne des Handball-Regionalligisten TSG Altenhagen-Heepen droht für das Heimspiel gegen den Soester TV am Samstag (19 Uhr, Heepen) auszufallen.

Aber Schneider denkt positiv und setzt auf die Künste des Mannschaftstherapeuten Ruben Kamminga, der ihn dick tapen soll. »Ich hoffe, dass ich spielen kann. Ich will jedenfalls. Ich brauch' ja auch nur die rechte Hand«, sagt er vergnügt.

Nach den drei Startsiegen des Spitzenreiters sei die Stimmung innerhalb der Mannschaft natürlich hervorragend, strahlt der 27-Jährige. »Wir sind eine Einheit, und das präsentieren wir auch auf der Platte. Wir haben unsere Spiele über den Kampf gewonnen«.

Die augenblickliche Tabellensituation lasse in den Wissen, das vorhandene Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft zu haben, schon gewisse Träume reifen, gibt Schneider zu. »Wir genießen die Momentaufnahme. Wenn dieser Zustand noch eine weitere Woche anhalten könnte, wäre das ein kleines Zubrot«. Doch der Student zieht sich gleich selbst auf den Boden zurück. »Nach Soest kommen die richtigen Gegner, die uns zeigen werden, wo die Reise lang geht.

In Ferndorf, gegen Bayer Dormagen II, in Schalksmühle, gegen Rheinhausen – die nächsten Wochen haben es in sich«. Als »machbar« stuft TSG-Trainer Helmut Bußmeyer den ersten Saisonauftritt im Heeper Dom ein, erwartet gegen Soest gleichwohl ein hartes Stück Arbeit. »Die spielen einen ganz schnellen Ball, viel erste und zweite Phase. Da müssen wir lauforientiert gegenhalten«.

Die zweite Halbzeit aus Ibbenbüren (»Da haben wir so gespielt wie früher«) hat den Coach zuversichtlich gestimmt und gebe »Anlass zu denken, dass wir jetzt im Rhythmus sind«. Zudem könne sich die Vertrautheit der Trainingshalle dahingehend bemerkbar machen, schneller an Sicherheit zu gewinnen. Bei Marcel Müller zeigt die Gesundung weiter Fortschritte. Zweites »Sorgenkind« neben Moritz Schneider ist Linkshänder Carsten Kappelt, dem akute Achillessehnenbeschwerden zu schaffen machen.

In seinem dritten Trainerjahr beim Soester TV steht Dirk Lohse vor einem Neufbau. Nach der abgelaufenen Saison haben sich neun Spieler von den »Schlüsselträgern« verabschiedet, darunter Torhüter Veit Lichtenegger (HSE Hamm) und der besten Feldtorschütze der Regionalligasaison Tobias Genau (HSG Menden/Lendringsen). Auch die »Legionäre« Iacob Pop (Rumänien) und Javier Urizza (Spanien) sind zurückgekehrt in ihre Heimat.

Acht Neue sind hinzugekommen, zumeist Talente aus unteren Klassen. Keeper Jan Pehveling vom Zweitligisten Ahlener SG ist mit einem Doppelspielrecht ausgestattet. Der Altersdurchschnitt ist nach der radikalen Verjüngungskur von 27,6 auf 22,3 Jahre gesunken. »Was uns an Routinie und individueller Klasse fehlt, müssen wir mit Einsatz, Begeisterung und Teamgeist kompensieren«, verlangt Dirk Lohse.

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