1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 07.09.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Dem 33:27-Auftaktsieg des Handball-Regionalligisten TSG Altenhagen-Heepen bei GWD Minden II ist im Cafe Europa eine gelungene »dritte Halbzeit« gefolgt. Neben vielen guten Aktionen waren es wohl vor allem zwei, deren Spätfolgen herausstachen. Etwa Johnny Dähnes gehaltener Kunisch-Strafwurf (34.) beim Stand von 18:17. »Das hat mich nochmal so richtig angestachelt«, dankte es Pascal Welge seinem Torwartkollegen – und wehrte in der Folge 18 Bälle ab.

Vor allem aber das Bielefelder Kempator in einer Extremsituation raubte Minden den Nerv. »Das war so abgesprochen. Daniel wusste, was kommt«, schmunzelte Passgeber Marcel Müller. Vier Tore in Folge hatte Minden wettgemacht, nach 21:25 auf 25:25 ausgeglichen (50.), und dann flog zielstrebig Daniel Meyer von links in den Kreis, fing und traf. Das frustrierte und demoralisierte den Gegner, der fortan nur noch einmal erfolgreich sein sollte. Nicht nur wegen seiner sieben Feldtore zeigte Marcel Müller mit dieser risikobereiten Aktion, wie unverzichtbar er trotz körperlicher Malässen für das Team ist. »Es fühlt sich so an wie eine Zerrung kurz vor dem Ausbruch«, beschreibt der Regisseur seine Rückenschmerzen, die ihn wochenlang zur Passivität zwangen. »Aber ich kann nicht einfach auf der Bank sitzen und zugucken, wenn's jetzt los geht«.

Trainer Helmut Bußmeyer registrierte noch reichlich Luft nach oben. »Wir haben nicht das gespielt, was wir können. Aber wir haben gewonnen«. Es seien »Fehler passiert, die habe ich bei uns lange nicht gesehen. Das gehört sicherlich alles zu einem Saisoneröffnungsspiel dazu«, sprach er an, wie leicht sich die TSG-Abwehr mitunter von Sebastian Bagats und Co. »auswackeln« ließ.

Henrik Ortmann – in Martin Räbers Statistik wies er neun Fehlwürfe auf – räumte ein, manches Mal wohl eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Gleichwohl brachte er in kribbligen Situationen die nötige Ruhe ins Spiel und setzte sich in entscheidenden Situationen durch.

In der Schlussphase waren die TSG-»Monsterblöcke« da. »GWD hat sich in den letzten drei Minuten aufgegeben. Die sind gar keine richtigen Angriffe gefahren«, sah Flügelflitzer Jens Limbach seine Crew körperlich wie psychisch überlegen, als es drauf ankam. Der Lemgoer wird in dieser Spielzeit als Kameramann fungieren und so oft es geht die Spiele von HL Lemgo II aufnehmen.

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