1. Herren | WB - (Jörg Manthey) | 04.05.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Im letzten Saison-Heimspiel ließ der Oberligameister nach anfänglichen Schwierigkeiten gegen die HSG Menden-Lendringsen nichts anbrennen. Beim 34:28 (19:17) drehte die TSG Altenhagen-Heepen in den letzten Minuten nochmal richtig auf und riss die 850 Besucher in der Seidensticker Halle von den Sitzen.

Mit stehenden Ovationen huldigte die Kulisse dem künftigen Regionalligisten, der nach dem 29:23 (44.) und einer wachsenden Fehlerquote bis zum 29:28 (52.) eine brenzlige Phase meistern musste. Mit Tempohandball und Kempatoren läutete die TSG ein beeindruckendes Finale ein.

Vom Siebenmeterpunkt beendete zunächst der zwölfmalige Torschütze Marcel Müller eine zehnminütige Flaute zum 30:28 (54.). Henrik Ortmann, Daniel Meyer per (per im Training vorher so einstudiertem) Kempator sowie ein dreifacher Müller sorgten für einen standesgemäßen Abschluss und beherzigten die Rufe ihres Trainers (»Mehr spielen«). Helmut Bußmeyer hatte zuvor angemahnt, »ein bisschen mehr Freude auszustrahlen«. Letztlich habe die Crew ihr Soll erfüllt. »Es ging vor allem darum, zu gewinnen. Wir wollen bei vier Verlustpunkten bleiben«.

Moritz Schneider kassierte in der 43. Minute nach seiner dritten Zeitstrafe seine erste Rote Karte in dieser Saison. Das eröffnete ihm wenigstens Freiräume, die selbstkreierte TSG-»Meisterschale« gebührend in Szene zu setzen.

»Die Feierei hat uns noch in den Knochen gesteckt. Ich glaube, kein Spieler hatte null Promille. Wir haben's voll ausgekostet«, griente Johann-David Starck und fand mit dieser Einschätzung in Henrik Ortmann einen Sympathisanten: »Richtig Gas geben, am nächsten Tag Training und dann den Pegel halten – das liebe ich«.

Wortgewaltig:
»Ich war bis zum Schluss bei der Feier. Musste ja aufpassen, dass sich keiner verletzt!«

»Hätte jemand vor dem Spiel einen Alkoholtest vorgenommen, wären alle eingesperrt worden«.

(Physio Ruben Kamminga)

»Mit Beharrlichkeit, Ausdauer und Kontinuität haben diese Mannschaft und ihre Macher es geschafft, die TSG aus der Talsohle zu führen und wieder in den Mittelpunkt zu rücken«

(Klaus Güse, 1. Vorsitzender TSV Altenhagen 03)

Der Bart ist ab
Wie weiland Bundestrainer Heiner Brand nach der WM: Brands »Zwilling« Dragan Ljakic, gute Seele der TSG, hat ein vor der Saison gegebenes Versprechen (»Wenn wir aufsteigen, ist der Bart ab«) pflichtbewusst eingelöst. »40 Jahre war der Bart dran. Meine Frau hat mich so noch nie gesehen«, schmunzelte er.

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